Inklusion und Integration - Pädagogik der Vielfalt

In unserer evangelischen Tageseinrichtung für Kinder ist die Förderung des Zusammenlebens von Kindern aus unterschiedlichen Lebenssituationen
selbstverständlich. Wir leben eine Pädagogik der Vielfalt, die sich an den Bedürfnissen der Kinder orientiert und eine umfassende Teilhabe der Kinder
am Alltag unserer Einrichtung zum Ziel hat.

Inklusion bedeutet für uns nicht, dass die Kinder sich in ein bestehendes, starres System integrieren, es geht vielmehr darum Barrieren für Spiel,
Lernen und Partizipation für alle Kinder auf ein Minimum zu reduzieren. Jedes Kind wir wahrgenommen, akzeptiert und wertgeschätzt.
Inklusion nimmt dabei sowohl die Unterschiede als auch die Gemeinsamkeiten alle Kinder in den Blick.

Der Grundgedanke besteht darin, das natürliche und vorurteilsfreie Zusammenleben von allen Kindern zu fördern.
Die Individualität eines jeden Kindes ist einzigartig und schützenswert. Wir nehmen jedes Kind mit seinen Stärken und Schwächen an.
Wir sind Kinder ein Vorbild im Umgang mit schwächeren der Gruppe, mit Menschen anderer Kulturen, anderer Hautfarbe, Sexualität und Religion.
Diversität empfinden wir als wichtig und inspirierend, deshalb sind die Grundsätze der Inklusion verwurzelt in unserem Leitbild.
Alle Kinder, ungeachtet ihrer (Ethnischen) Herkunft und ihres Entwicklungsstandes sind in unserer Einrichtung willkommen.

Alle Menschen, die in die Kindertageseinrichtung kommen , bringen mehr oder weniger selbstverständlich und in einer großen Vielzahl,
Geschlechtigkeit mit – als Jungen und Mädchen, als Erzieherinnen und Erzieher, als Mütter und Väter, in vielerlei Geschlechterrollen und Geschlechtsidentitäten.
Für uns ist es selbstverständlich mit dieser Vielfalt professionell, in Orientierung an den Lebenslagen aller Beteiligten, umzugehen.
Hierfür werden Kompetenzen in Gender Mainstream gebraucht, die die Mitarbeitenden durch Fortbildung und Teamentwicklungsprozesse erwerben können.
In unserer Einrichtung arbeiten auch immer wieder männliche Fachkräfte, so dass die Kinder geschlechtsspezifische Bezugspersonen und Vielfalt erleben.

Für Kinder von sozial benachteiligten Familien bietet die Kita oft nur den einzigen Zugang zum allgemeinen gesellschaftlichen Alltag                                                             – unser Auftrag lautet hier:  Teilhabe ermöglichen! Einbeziehen!

Es ist für uns selbstverständlich diesen Familien wertschätzend, beratend und unterstützend zur Seite zu stehen und Ihnen Hilfestellungen zu geben.                        Wir gehen aber gerne noch einen Schritt weiter und organisieren Aktivitäten, bei denen alle Mitglieder der Familie des Kindes mit einbezogen werden.                Beispiele hierfür sind die Familienfeste, Elternnachmittage, Großelternfeste, Weltkindertage, Faire Nachmittage usw.

Inklusion spiegelt sich also nicht nur im alltäglichen Arbeiten mit den Kindern wieder, sondern das ganze Umfeld der Kinder wird aktiv angesprochen,
um zusammen Inklusion zu ermöglichen und zu leben.Alle pädagogischen Fachkräfte fördern und ermöglichen das gemeinsame Spiel der Kinder mit und
ohne (drohender) Behinderung. Jeder Fachkraft ist bereit und offen, sich zu besonderen Anlässen und Gegebenheiten notwendige Informationen einzuholen.

In unserem Leitbild und unser täglichen Arbeit spielt natürlich auch der evangelische Glaube eine wichtige Rolle. Das christliche Menschenbild,
das wir lehren und leben stimmt überein mit den Grundsätzen der Inklusion und findet sich natürlich auch in unserem Leitbild wieder.
Um das Glaubensverständnis und die damit verbundenen Normen und Werte bei den Kindern zu fördern und zu vertiefen, sind uns religiöse Rituale,
wie das gemeinsame Beten und regelmäßige Andachten ein besonderes Anliegen. Selbstverständlich haben bei uns auch andere Glaubensüberzeugungen    Raum und werden mit Neugierde erlebt.

In diesem Zusammenhang sind die Themen frühkindliche Bildung, Integration und Inklusion, Armut und Reichtum, interkulturelle und interreligiöse Erziehung,
Nachhaltigkeit und Bewahrung der Schöpfung von großer Bedeutung.In unserer Tageseinrichtung werden alle Kinder entsprechend ihres Entwicklungsstandes  und ihrer Bedürfnisse nach dem Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) durch Fachpersonal betreut und gefördert.

Besondere Bedeutung in unserer integrativen und inklusiven Arbeit findet eine interdisziplinäre Vernetzung zwischen Tageseinrichtung, Eltern und
externen Fördermaßnahmen. Alle Angebote der Tageseinrichtung für Kinder berücksichtigen die unterschiedlichen und wechselnden Bedarfslagen      der Kinder und Eltern. Durch Kontakte zu externen Stellen und Therapeuten versuchen wir, eine Hand-in-Hand Arbeit zu gewährleisten, um die bestmöglichen Fördermaßnahmen für die Kinder zu erzielen. Die Eltern werden in allen Fragen zur individuellen Entwicklung ihres Kindes regelmäßig beraten und unterstützt.

In unserer Einrichtung besteht auch die Möglichkeit Therapiestunden (z.B. Logopädie, Ergotherapie…) vor Ort durchzuführen, um so die Familien zu entlasten.
Mit Einwilligung der Erziehungsberechtigten finden gemeinsam Gespräche mit Therapeuten, Fachkräften von Grundschulen und Gesundheitsamt
(im Übergang KiTa-Grundschule) und Mitarbeitern des Jugendamtes statt, um so gemeinsam weitere Schritte für die Entwicklung und Förderung der                        Kinder zu planen.  Ein wichtiger Aspekt ist hier die ganzheitliche Förderung.

Zur Unterstützung der Erziehungspartnerschaft zwischen Fachkräften und Erziehungsberechtigten und zur Unterstützung der Familien kooperieren wir mit:

Therapeuten (Ergotherapie, Logopädie etc.)
Kinderärzten
KiTas, Schulen
Kreisjugendamt, Landesjugendamt
Gesundheitsamt
Fachberatung, Erziehungsberatungsstellen
Frühförderstellen
SPZ
Pädaudiologen
Psychologen
etc.

Grundsätze unserer Arbeit sind:

  • Alle Kinder sind willkommen.
  • Die gemeinsame Betreuung, Förderung und Bildung aller Kinder entspricht dem Lebensalltag in der Kindertagesstätte.
  • Wir nehmen eine achtsame Haltung allen Kindern gegenüber ein.
  • Für die pädagogische Planung ist die intensive Beobachtung unter dem Aspekt der Ganzheitlichkeit und Individualität der Persönlichkeit eine wichtige Grundlage.
  • Besonderheiten und Entwicklungstempo eines jeden Kindes werden berücksichtigt und respektiert.
  • Bei der Planung der Aktivitäten wird an alle Kinder gedacht.
  • Die Eltern werden im Rahmen der Erziehungspartnerschaft in ihrer Verantwortung gestärkt, unterstützt und in die Entwicklungsarbeit mit einbezogen.
  • Gemeinsame Spielprozesse nehmen einen zentralen Stellenwert in der Förderung der Kinder mit Einschränkungen und der in der Entwicklung verzögerter Kinder ein.Die Kinder lernen in der Kindertageseinrichtung voneinander und miteinander.
  • Die Förderung der Kinder mit besonderem Bedarf betrachten wir nicht als isolierte Handlung durch die Integrations-Fachkräfte, sondern sehen es als Aufgabe
    aller pädagogischen Fachkräfte an, allen Kindern Teilhabe zukommen zu lassen.
  • In Dokumentationen wird das Konzept nachvollziehbar transparent gemacht.
  • Die Fachkräfte reflektieren ihr professionelles Handeln und bilden sich kontinuierlich weiter.
  • Kinderrechte
  • Partizipation


„Inklusion ist keine Illusion, die man ignorieren kann, sondern eine demokratische Grundhaltung, die erlebbar gemacht werden muss.“
(Zitat: Lisa Reimann)